Jeder Beginn ist ein Gewinn

"Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in an`dre neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben..."

 

aus dem Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse

  

Der Übergang in unsere Einrichtung

 

Krippe ist eine eigenständige Lebenswelt, die den Kindern einen anregenden entwicklungsfördernden und gesicherten Übergang bietet zwischen Familien und der Welt außerhalb. Sie ist mehr als ein familienähnliches Nest, mehr als ein bloßer Ersatz im Notfall.

Der Eintritt ihres Kindes in die Kinderkrippe hat für Eltern und Kinder den Charakter der Erstmaligkeit/Einmaligkeit. Da Übergänge die Entwicklung des Kindes entscheidend prägen, ist es uns ein Anliegen, diesen Schritt bewusst zu gestalten.

 

Bereits 6 Wochen bevor Ihr Kind zu uns kommt, nehmen die künftigen Bezugspädagogen Kontakt zu Ihnen auf. Im Transitionsgespräch klären wir alle offenen Fragen. Wir erbitten einige Informationen über Ihr Kind, die wichtig sind, damit die Eingewöhnung gut gelingen kann. Sie bekommen ein "Kita-Buch" mit nach Hause. Anhand von Fotos erhält Ihr Kind - wie in einem Bilderbuch - einen ersten Eindruck vom Kinderhaus: Wo komme ich an? Wo haben Schuhe, Jacke, Kindergartentasche ihren Platz? Wie sieht es in meinem Gruppenraum aus? Wo finde ich welche Spielsachen? Wer ist für mich da?

In den ersten Wochen hat das Kind die Möglichkeit, in Begleitung einer konstanten Bezugsperson den Alltag in der Einrichtung zu erleben. Wie lange Kind und Bezugsperson im Einzelnen bleiben, wird individuell abgesprochen.

Nachdem erste vertrauensvolle Kontakte in der neuen Gruppe geknüpft sind, gelingt es dem Kind immer häufiger, für einen kurzen Zeitraum allein in der Geborgenheit der neuen Umgebung zu bleiben. Die Zeitspanne zwischen Abschied nehmen und Wiederholen erweitert sich immer mehr, in einem dem Kind angemessenen Tempo.

Bezugsperson und Kinder lernen so, mit der Erfahrung der Trennung zurechtzukommen.

In dieser Eingewöhnungsphase, die sich über ca. 3-4 Wochen erstreckt, ist es wichtig, dass sich das Kind bei uns geborgen fühlt und Vertrauen aufbaut. Wir öffnen uns für die Signale der einzelnen Kinder, um ihre Bedürfnisse, Gewohnheiten und Vorlieben zu erkennen und unser Handeln danach zu richten.

Das Tempo des Prozesses bestimmt das Kind aktiv mit.

Intensiver Austausch zwischen Bezugserzieherin und Bezugsperson des Kindes sind eine wichtige Grundlage für eine gelungene Erziehungspartnerschaft.

 

Hier die einzelnen Phasen kurz genannt. Eine genaue Beschreibung erhalten die Eltern beim Transitionsgespräches in Form eines Flyers.

 

  • Bezugsperson ist mit dem Kind 1-2 Stunden in der Gruppe

  • Bezugsperson verabschiedet sich nach einiger Zeit vom Kind und geht in den Elternbereich

  • nach vereinbarter Zeit wird Kind abgeholt

  • Kind nimmt am Mittagessen teil

  • Kind schläft mit, wird beim Aufwachen abgeholt

  • Kind ist „angekommen“ und bleibt komplette Buchungszeit

  • Wie lange diese Phasen gelebt werden, wird individuell mit Ihnen abgesprochen. 

    Wichtig ist es, dass Sie in den „Trennungszeiten“ während der Eingewöhnung immer schnell erreichbar sind.

     

    Ein Stück „Familie zum Anfassen“

     

    Wir laden Eltern ein, für ihr Kind ein ganz persönliches „Stück Familie zum Anfassen“ - das "Ich-Buch" - zu gestalten. Alles, was für Ihr Kind wichtig ist, kleben sie in Form von Fotos auf DIN A5 formatiges farbiges Papier. Dieses erhalten sie in den ersten Tagen von uns. Entscheidend ist nicht die Menge der Fotos, sondern die Bedeutsamkeit der Dinge für das Kind. So hat es gerade in der Zeit der ersten Trennungen die Möglichkeit, die Mama, den Papa, den Hund … zu streicheln und liebkosen. Gerne dürfen die Eltern die Fotos beschriften oder die einzelnen Seiten mit Stiften verzieren. Da die kleinen Hände noch recht unvorsichtig sind, laminieren wir die fertigen Werke und heften sie zusammen.